Es gibt drei Nettolöhne in der Schweiz

Es gibt drei Nettolöhne in der Schweiz

Netto ist nicht gleich netto. Wenn man bei Arbeit in der Schweiz vom Nettolohn spricht, gibt es drei unterschiedliche Beträge, was ausgehend vom Bruttolohn gemeint sein kann. Wichtig sind die folgenden Unterscheidungen außerdem für alle, die mithilfe von einem Brutto-Netto-Rechner oder einem Lohnrechner für die Schweiz den gewünschten Nettolohn bestimmen wollen. Denn um ein korrektes Ergebnis zu erhalten, muss man zuvor die zutreffenden Voreinstellungen vorgenommen haben.

Ausgegangen wird dabei vom jeweils selben, in der Schweiz an eine schweizer oder deutsche Arbeitskraft entrichteten Bruttolohn.

Einwanderer und Aufenthalter mit Ausweis B

Hier entspricht der gemeinte Nettolohn dem Betrag, den man nach Abzug aller Sozialabgaben und Steuern auf das eigene Konto erhält, ausgenommen jedoch der Krankenversicherungsbeiträge. Die Krankenversicherung wiederum ist obligatorisch und muss von jedem Lohnempfänger individuell abgeschlossen und selbst getragen werden.

Sozialabgaben werden in der Schweiz fällig für:

  • Alters- und Hinterlassenen-Versicherung (AHV)
  • Invalidenversicherung (IV)
  • Erwerbsersatzordnung (EO)
  • Arbeitslosenversicherung (ALV)
  • Nichtberufsunfälle (NBU)
  • Pensionskasse (BVG)
  • Krankentagegeldversicherung (KTG)

Die auf den Bruttolohn zu entrichtende Quellensteuer (QST) richtet sich nach dem Kanton des betreffenden Wohnortes und fällt dementsprechend unterschiedlich hoch aus. Wer diesbezüglich günstig wohnt, wird steuerlich demnach weniger in Anspruch genommen.

Grenzgänger mit Ausweis G

Arbeitskräfte mit deutschem Wohnsitz, die in der benachbarten Schweiz entlohnt werden, unterfallen dem »Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen« (DBA-Schweiz).

In der Praxis bedeutet dies derzeit, dass auf schweizer Seite pauschal 4,5 Prozent Quellensteuer abgezogen werden, wodurch sich ein entsprechend anderer Nettolohn ergibt als bei den Einwanderern und Aufenthaltern mit Ausweis B. Grenzgänger entrichten die vollen Sozialabgaben in der Schweiz und sind über die schweizer Quellensteuer hinaus in Deutschland zusätzlich steuerpflichtig. Der von der Schweiz einbehaltene steuerliche Anteil wird ihnen hierbei als mindernd angerechnet.

Früher gab es für Grenzgänger noch zwischenstaatlich festgelegte Grenzzonen, diese Beschränkung ist seither allerdings weggefallen. Erhalten geblieben ist lediglich die Bedingung, regelmäßig wöchentlich an den ausländischen Wohnort zurückzukehren.

Aus deutscher Sicht

Gewöhnlich wird in Deutschland unter dem Nettolohn verstanden, was nach Abzug aller Steuern und sonstigen Abgaben übrig bleibt. Dies umfasst somit auch die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung.

Dieser Nettolohn gibt also an, welcher Betrag für den Lebensunterhalt und die laufenden Ausgaben konkret zur Verfügung steht.

Fazit & gut zu wissen

Was man unter dem Nettolohn bei der Arbeit in der Schweiz verstehen kann, ist unterschiedlich. Der jeweilige gemeinte Betrag hängt maßgeblich vom Status der betreffenden Arbeitskraft ab sowie von der Gesamtsichtweise. In einem Gespräch oder sonstiger Kommunikation kann man ohne die nötige Achtsamkeit leicht aneinander vorbeireden oder sich untereinander missverstehen.

Bei Brutto-Netto-Rechnern und Lohnrechnern für die Schweiz sind die notwendigen Voreinstellungen wichtig, damit man im Bezug auf das Ergebnis und die Höhe des errechneten Betrages keinem Irrtum zum Opfer fällt.

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